Verlasset Die Berge III

Da standen wir nun wie der Ochse auf dem Berg. In die richtige Richtung zu gehen hätte bedeutet, wieder den Berg hinauf zu steigen, aber darauf hatte keiner von uns Lust, also hangelten wir uns an dem Hang entlang. Es war nicht gerade angenehm auf diesem buckligen Pfad, der schließlich keiner war, und viel mehr durfte der Weg auch nicht mehr an unseren Kräften zehren, da wir schon fast den halben Tag unterwegs waren.

Nach einer gefühlten Ewigkeit schienen uns dann die Augen aus dem Kopf zu fallen:
„Jetzt sind wir schon wieder bei der Hütte!“ Ich hatte keine Lust mehr, weiterzulatschen, also schlug ich eine Pause vor, auch wenn Gerold die Hütte nicht mehr sehen konnte. Dennoch kam er mit hinein.
„Wenigstens wissen wir gleich, wohin wir nicht zu gehen haben.“, stellte Jacques fest.
„Ach ne.“, murrte Gerold.
„Dann ist halt eben etwas Zeit ins Land gegangen, das ist doch nicht so tragisch.“
„Das denkst du.“
Ich hätte es auch nicht so tragisch gefunden, wenn mich der Fußmarsch nicht so verdammt müde gemacht hätte. Ich legte mich erst mal aufs Ohr.

Als ich nach einem kurzen Schläfchen aufwachte, war scheinbar ein Wunder geschehen:
„Wo habt ihr denn das Essen her?“
„Hier kamen ein paar Leute vorbei, die haben uns was dagelassen.“, sprach Jacques.
„So teilet die Gaben mit mir.“ Gesagt, getan.
„Sollen wir nicht lieber morgen anstatt heute den zweiten Rückmarsch antreten?“
„Dafür bin ich auch.“
„Ich wäre jetzt aber lieber daheim.“
„Ja Gerold, das geht uns beiden auch so, aber die Teleportation ist noch nicht erfunden.“
„Ach, du hast ja Recht.“
Wie das dann so lief, gingen wir gen Abend alle ins Bett; wir hatten den vergangenen Nachmittag so richtig satt.

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