Wir hatten schon alles vorbereitet, da brach ein Schauer über uns herein. Gerade, als er als Erster die Hütte verließ, bekam Gerold den Kopf gewaschen und kam wieder herein.
„So viel zum blauen Himmel.“, sagte ich. „Das Fenster zeigt eben nur in eine Richtung.“
„Ach sei doch still.“
„Dann warten wir halt solange, bis es vorbei ist.“, schlug Jacques vor. „Ein paar Minuten wird dein Hunger wohl noch aushalten können.“
5 Minuten vergingen. Ich schaute zum Fenster hinaus: „Etwas grauer als vorhin, aber trocken.“
„Diesmal gehst du zuerst raus, ich will nicht schon wieder nass werden.“
Jacques trat vor die Tür, streckte die Hand aus und hielt sie Gerold in der Hütte hin: „Trocken.“
„Dann können wir ja gehen. Steh auf, Albert!“
„Ist ja schon gut.“
Als wir bereits aus der Sichtweite der Hütte waren, hörten wir die Wolken donnern.
„Oh nein, nicht schon wieder!“
„Jetzt jammer doch nicht herum, Gerold, es regnet überhaupt nicht.“, meinte ich.
„Noch nicht!“
Jacques versuchte, Gerold zu beruhigen: „Wir stehen im Wald, unter Bäumen. Hier werden wir nicht nass.“
Argumente vermochten bei ihm aber selten, etwas auszurichten.
„Ich habe Hunger!“ Gefühlszustände hatten mehr Einfluss auf ihn.
Nach einer kurzen Wanderung durchs Geäst fiel dann doch wieder ein Regenschauer über uns hernieder, der so ergiebig war, dass die paar Laubbäume die Tropfen nicht alle aufhalten konnten. Gerold:
„Meine Haare!“
„In der Tat eine Katastrophe.“ Ich sah keinen Ausweg, dem Wehklagen zu entfliehen. Jacques ging es aber gleichfalls auf den Nerv:
„Es ist doch nicht mehr weit, dann sind wir in der Stadt.“
„Aber wieso können wir die Stadt dann noch nicht sehen?“
„Du bemerkst auch den Wald vor lauter Bäumen nicht, selbst, wenn man dir sagt, dass er da ist.“ Jaques scheute sich im Gegensatz zu mir, ihm gegenüber die Wahrheit zu sprechen.
„Ooh, heute ist dein Glückstag, Gerold. Ich kann dort vorne einen Apfelbaum ausmachen.“ Ich dachte, nun würde er sich freuen.
„Iiih, was will ich denn mit ungewaschenen Äpfeln. Da könnten Würmer drin sein.“ Es war schwierig, ihm irgendetwas Recht zu machen.
„Gut, dann hauen wir uns eben die Hucke voll, oder Jacques? Jacques?“ Jacques war schon auf dem Baum. So weit mussten wir ihm erst mal nachfolgen.
Dort angekommen, forderte ich meinen Anteil: „He, wirf mir mal so einen runter!“ Da kam er auch schon. Einen Wurm konnte man vergeblich suchen und dreckig war er auch nicht.
„Willst du wirklich keinen?“, fragte ich Gerold.
„Ach gib schon her.“ Ein zweiter Apfel folgte und traf ihn fast am Kopf.
Es donnerte erneut.
„Komm lieber vom Baum hinunter, sonst trifft dich noch ein Blitz!“, informierte Gerold Jacques.
„Wieso? Lass ihn doch, das gibt dann Bratäpfel.“
„Das ist nicht lustig, komm jetzt runter da!“
„Dann schüttel ihn doch vom Baum, wenn dir so viel daran liegt.“
Da kam er auch schon, der herbeibeschworene Blitz.
Fortsetzung folgt.
Wow, super Cliffhanger!